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Ich liebe dich - Geschichten


Hallo my Foreverschatz,

hier mal ein paar Gechichten zum Lesen wenn ich mal nicht telen kann oder wenn du dich ohne mich langweilst :

Es war einmal eine Insel, wo alle verschiedenen Gefühle lebten.
Das Glück, die Traurigkeit, das Wissen und all die Anderen..... auch die Liebe.
Eines Tages meldete man den Gefühlen, dass die Insel sinken wird. So bereiteten sie ihre Schiffe vor und verließen die Insel. Nur die Liebe wollte bis zum letzten Moment bleiben.

Als die Insel unterging, rief sie um Hilfe. Der Reichtum war in der Nähe mit einem Luxusschiff.
Die Liebe fragte ihn: Reichtum, kannst du mir helfen? - Nein, weil ich zuviel Geld und Gold auf meinem Schiff habe, so hab ich keinen Platz für dich.

Die Liebe fragte sodann den Hochmut um Hilfe, der auch in der Nähe mit seinem wunderschönen Boot vorbeifuhr. Ich kann dir nicht helfen. Du bist ganz nass, du könntest mein Schiff beschmutzen.

Als die Traurigkeit nicht weit vorbeisegelte, fragte die Liebe: Traurigkeit, laß mich mit dir gehen! Oooh... Liebe, ich bin soo traurig, ich möchte besser alleine bleiben. Auch das Glück ist weiter gefahren. Es war sooo glücklich, dass es die Liebe nicht hörte...

Und plötzlich hörte die Liebe eine Stimme: Komm, komm mit!Ich nehm dich mit. Das war ein alter Mann, der gesprochen hatte. Die Liebe war so glücklich, so zufrieden, dass es nicht nach seinem Namen gefragt hat.

Als beide auf festem Boden ankamen, ging der Alte weg. Die Liebe merkte, wieviel es dem Alten schuldete und fragte das Wissen: Wer hat mir geholfen?

Das war die Zeit, antwortete das Wissen. Die Zeit?!?, fragte die Liebe, aber warum hat die Zeit mich gerettet?

Das Wissen lächelte weise und antwortete ihr: Weil nur die Zeit verstehen kann, wie wichtig Liebe im Leben ist..... 




Vor langer Zeit lebten die Menschen in Frieden miteinander. Gewiss, nicht jeder war ständig mit jedem Menschen zufrieden. Aber wenn sich einer gekränkt, verletzt oder auf andere Weise nicht gut behandelt fühlte, so sagte er es dem anderen. Und nachdem beide darüber gesprochen hatten, gab meistens einer dem anderen ein Kuschelchen. Eines will ich Euch vorweg verraten – mit diesen Kuschelchen hat es so seine besondere Bewandtnis, die ich Euch erklären will:

Auch heute noch kommt jeder Mensch mit einen unsichtbaren Beutel auf die Welt, im dem sich viele ebenfalls unsichtbare Kuschelchen finden. Doch die meisten von uns wissen das gar nicht. Damals aber wusste jeder, ohne daß es ihm jemand sagen mußte, was diese Kuschelchen bewirken. Wenn ich einem anderen Menschen aus meinem Beutel ein warmes weiches Kuschelchen gebe, dann bleibt es natürlich weiter unsichtbar; es verschmilzt mit seiner Haut und macht Ihm ein warmes, gutes Gefühl. Und das tollste – die Kuschelchen in meinem Beutel werde nicht etwa weniger, sondern es bleiben immer genügend für viele weitere Anlässe über, wenn ich wieder jemanden ein Kuschelchen schenken möchte.


Bei vielen Gelegenheiten gaben sich Menschen ein solches Kuschelchen. Manchmal einfach dann, wenn zwei sich von Ihnen begegneten und einander immer noch mochten. Manchmal, um den anderen zu trösten. Manchmal, um Ihm Dank zu sagen. Manchmal, um Ihm Glück zu wünschen. Manchmal beim Abschiednehmen. Manchmal beim Wiedersehen. Und manchmal einfach nur so. Bei jedem Kuschelchen gab es ein warmes, gutes Gefühl. Diese Menschen waren darum auch kerngesund und fröhlich, ihre Augen strahlten, und ihre Haut sah frisch und kuschelig zugleich aus.

Aber eines Tages kam ein Fremder zu diesen Menschen. Sein Gesicht war blass, seine Augen waren kalt. Als er gesehen hatte, wie freigiebig die Menschen mit Ihren Kuschelchen umgingen, sagte er zu einem mit spitzer Zunge: „Weißt Du gar nicht, daß Deine Kuschelchen bald zu Ende gehen werden? Oder bist Du so einfältig zu glauben, daß Deine Kuschelchen immer von selbst wieder nachwachsen?“ Da erschrak der Angesprochene. Fortan verschenkte er seine Kuschelchen nur noch bei ganz besonderen Anlässen und an immer weniger andere Menschen. Wenn sich darüber jemand wunderte, verriet er Ihm hinter vorgehaltener Hand seinen Grund. So sprach es sich bald herum, daß der Vorrat an Kuschelchen nicht so unerschöpflich sei, wie alle bis dahin geglaubt hatten.

Nach und nach wurden auch die anderen Menschen vorsichtiger und sogar argwöhnisch beim Verschenken ihrer Kuschelchen. Zuerst stellten manche das Verschenken außerhalb ihrer eigenen Familie ein. Dann wurden sie auch innerhalb ihrer Familie sparsamer mit dem Verschenken von Kuschelchen. In vielen Familien bürgerte es sich ein, daß der einen dem anderen nur dann ein Kuschelchen gab, wenn er ein mindestens gleich großes von ihm zurückerhielt. Es soll sogar Familien gegeben haben, deren Mitglieder eine heimlich Buchführung anlegten, um sicher zu sein, daß sie über eine gewisse Zeit genauso viele Kuschelchen empfangen wie gegeben hatten. Aber all dies blieb nicht ohne Folgen:

Zunächst fast unmerklich verlor die Haut der Menschen ihr frisches und kuscheliges Aussehen. Sie verwelkte ein bisschen. Das Strahlen in den Augen der meisten Menschen wurde schwächer und verlosch schließlich. Als nächstes wurden die Menschen anfälliger gegen Krankheiten. Dem einen schmerzte der Rücken, andere bekamen Kopfschmerzen. Kaum ein Körperteil blieb schließlich von Krankheiten verschont. Aber keiner kam auf den Gedanken, daß all dies mit dem ausgebrochenen Geiz beim Verschenken von Kuschelchen zusammen hängen könne. Stattdessen machten manche Menschen eine Beruf daraus, indem sie sichtbaren Kuschelchen- Ersatz in vielerlei Formen anboten, verschrieben und erstellten.

Diesen Kuschelchen- Ersatz gab es zum Beispiel als Salben, Tinkturen und Pillen. Die beseitigten zwar die Schmerzen für eine Zeitlang, aber sie brachten kein warmes, gutes Gefühl, machten die Haut nicht wieder frisch, ließen die Augen nicht wieder strahlen und auch die Menschen nicht wieder fröhlich werden.

Erst nach langer Zeit gab es dann neue Hoffnung. Eine fremde junge Frau kam zu diesem Menschen. Von ihr ging ein Leuchten und eine Kraft aus, wie sie früher all diesen Menschen eigen gewesen war. Jetzt aber war sie die einzige mit dieser Ausstrahlung. Zuerst kamen die ganz kleinen Kinder zu ihr, dann die etwas größeren und schließlich die ganz großen. An alle verschenkte sie ihre Kuschelchen. Sie war einfach sicher, daß ihre Kuschelchen nicht weniger werden würden. Und genau das sagte sie den Kindern. Die meisten glaubten ihr und begannen, selbst wieder reichlich Kuschelchen zu verschenken. Die Schenkenden und auch die Beschenkten blühten rasch wieder auf.

Das verunsicherte die Erwachsenen zutiefst.Sie erließen ein Gesetz, wonach schließlich das Verschenken von Kuschelchen verboten sei. Sie druckten Karten mit Abschnitten daran, die zum Bezug einer begrenzten Menge von Kuschelchen berechtigten. Aber inzwischen wussten die Kinder doch wieder, daß Kuschelchen doch gar nicht knapp sein müssen. Und manche Erwachsenen, deren Seele jung geblieben war, glaubten den Kindern. Sie kümmerten sich ebenso wenig um das neue Gesetz, sondern verschenkten wieder freigebig ihre Kuschelchen.

Da stehen wir heute. Werden die gesunden und fröhlichen jungen Menschen sich durchsetzen, denen das Verschenken von Kuschelchen immer mehr Freude macht? Oder werden die anderen mit der welken Haut, den schmerzenden gliedern, den Ersatz- Kuschelchen und den rationierten Kuschelchen die Oberhand behalten, so daß es eines Tages einer sagen wird, wenn er nur das Wort „Kuschelchen“ hört: „Ja, da war doch noch was...“


so... aber ansonsten standen hier gerade in letzter zeit ja auch viele süße geschichten unter threads über gutenachtgeschichten... vielleicht is da ja noch was dabei, wenns noch nich zu spät ist...
und das liebesbarometer ist einfach etwas, das anzeigt, wie hoch eure liebe ist... gibts auch im internet.... habe die idee aber nur aufgeschrieben, weil ich die hier schon öfter gelesen hab... habs selbst nicht mit ins buch gebracht....




Es wird erzählt das alle Gefühle und Qualitäten der Menschen ein Treffen hatten. Als die Langewile zum dritten mal gähnte, schlug der Wahnsinn ,wie immer sehr gewitzt vor: „lasst uns verstecken spielen“!
Die Intrige hob die Augenbraue und die Neugierde konnte sich nicht mehr zurückhalten und fragte: „verstecken? was ist das?“
„das ist ein spiel“ sagte der Wahnsinn, „ ich verstecke mich und fange an zu zählen, von eins bis eine million. Inzwischen versteckt ihr euch. Wenn ich das zählen beendet habe, wird der erste von euch den ich finde meinen platz einnehmen und das spiel fortsetzen.“
Die Begeisterung und die Euphorie tanzten vor Freude.
Die Freude machte so viele Sprünge, dass sie den letzten schritt tat um den Zweifel zu überzeugen und sogar die Gleichgültigkeit , die sonst keine Interessen hatte, machte mit und wollte teilnehmen:
Die Wahrheit bevorzugte es sich nicht zu verstecken, wozu? Zum Schluss würde man sie immer entdecken und der Stolz meinte, dass es ein dummes Spiel wäre ( Im Grunde ärgerte er sich, dass die Idee nicht von ihm kam) und die Feigheit zog es vor, nichts zu riskieren.
„Eins...Zwei...Drei“ und der Wahnsinn begann zu zählen. Als erstes versteckte sich die Trägheit, die sich wie immer hinter dem ersten Stein fallen lies. Der Glaube stieg in den Himmel auf und die Eifersucht versteckte sich im Schatten der Triumphes, der es aus eigener Kraft geschafft hatte , bis zur höchsten Baumkrone zu gelangen. Die Grosszügigkeit schaffte es kaum sich zu verstecken, da sie bei allen Verstecken, die sie ausfindig machte, glaubte, ein wunderbares Versteck für einen ihrer Freunde gefunden zu haben. Ein kristallklarer See... ideal für die Schönheit. Der Spalt eines Baumes..., ideal für die Angst. Der Flug eines Schmetterlinges..., das beste für die Wollust. Ein Windstoß..., grossartig für die Freiheit. Und sie versteckte sich auf einem Sonnenstrahl. Der Egoismus dagegen fand von Anfang an einen sehr guten Ort , luftig, gemütlich,.. aber nur für ihn alleine. Die Lüge versteckte sich im Meeresgrund ( stimmt nicht, in Wirklichkeit versteckte sie sich hinter dem Regenbogen). Die Leidenschaft und das Verlangen versteckten sich im Zentrum eines Vulkans. Die Vergesslichkeit.. ich habs vergessen wo sie sich versteckte, aber das ist nicht so wichtig.
Als der Wahnsinn 999.999 zählte, hatte die Liebe noch keinen Platz gefunden. Alle Plätze schienen besetzt zu sein...bis sie den Rosenstrauch erblickte und gerührt entschloss, sich in seinen Blüten zu verstecken.
„Eine Million“, zählte der Wahnsinn und begann zu suchen. Die erste, die entdeckt wurde war die Trägheit, nur drei schritte vom ersten Stein entfernt. Danach hörte man den Glauben, der mit Gott im Himmel über Theologie diskutierte. Die Leidenschaft und das Verlangen hörte man im Vulkan vibrieren. In einem, unachtsamen Moment fand er die Eifersucht und so natürlich auch den Triumph. Den Egoismus brauchte er gar nicht zu suchen ,ganz alleine kam er aus seinem Versteck, das sich als Bienennest herausstellte.
Vom vielen Laufen empfand der Durst und als er sich dem See näherte, entdeckte er die Schönheit. Mit dem Zweifel war es noch einfacher, er fand ihn auf einem Zaun sitzen, da dieser sich nicht entscheiden konnte, auf welcher Seite er sich verstecken sollte.
So fand er einen nach dem anderen. Da Talent hinter dem frischen Gras, die Angst in einer dunklen Höhle, die Lüge hinter dem Regenbogen (stimmt nicht, in Wirklichkeit war sie im Meeresgrund) und sogar die Vergesslichkeit.. die schon wieder vergessen hatte, dass sie verstecken spielten.
Nur die Liebe tauchte nirgends auf . Der Wahnsinn suchte hinter jedem Baum, in jedem Bach dieses Planeten, auf jedem Berg und als er schon aufgeben wollte, erblickte er die Rosen. Mit einem Stock fing er an die Zweige zu bewegen, als auf einmal schmerzhafter Schrei aufkam. Die Dornen hatten der Liebe die Augen ausgestochen. Der Wahnsinn war hilflos und wusste nicht, wie er seine Tat wieder gut machen sollte. Er weinte , entschuldigte sich bei ihr und versprach der Liebe, für immer ihr Begleiter zu sein.

Seit dieser Zeit., seitdem das erste Mal auf Erden verstecken gespielt wurde, ist die Liebe blind und der Wahnsinn immer ihr Begleiter.




Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und erklärte, dass er das schönste Herz im ganzen Tal habe. Eine grosse Menschenmenge versammelte sich, und sie alle bewunderten sein Herz, denn es war perfekt. Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm. Ja, sie alle gaben ihm recht, es war wirklich das schönste Herz, was sie je gesehen hatten. Der junge Mann war sehr stolz und prahlte lauter über sein schönes Herz.

Plötzlich tauchte ein alter Mann vor der Menge auf und sagte: "Nun, dein Herz ist nicht mal annähernd so schön, wie meines." Die Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes an. Es schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, wo Stücke entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Aber sie passten nicht richtig, und es gab einige ausgefranste Ecken. Genauer, an einigen Stellen waren tiefe Furchen, wo ganze Teile fehlten. Die Leute starrten ihn an: Wie kann er behaupten, sein Herz sei schöner, dachten sie?

Der junge Mann schaute auf des alten Mannes Herz, sah dessen Zustand und lachte: "Du musst scherzen", sagte er, "Dein Herz mit meinem zu vergleichen. Meines ist perfekt und deines ist ein Durcheinander aus Narben und Tränen." "Ja", sagte der alte Mann, "deines sieht perfekt aus, aber ich würde niemals mit dir tauschen. Jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich reisse ein Stück meines Herzens heraus und reiche es ihnen und oft geben sie mir ein Stück ihres Herzens, das in die leere Stelle meines Herzens passt. Aber weil die Stücke nicht genau sind, habe ich einige raue Kanten, die ich sehr schätze, denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten. Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mir der andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat. Das sind die leeren Furchen. Liebe geben heisst manchmal auch ein Risiko einzugehen. Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie offen und auch sie erinnern mich an die Liebe, die ich für diese Menschen empfinde. Und ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz ausfüllen werden. Erkennst du jetzt, was wahre Schönheit ist?"

Der junge Mann stand still da und Tränen rannen über seine Wangen. Er ging auf den alten Mann zu, griff nach seinem perfekten jungen und schönen Herzen und riss ein Stück heraus. Er bot es dem alten Mann mit zitternden Händen an. Der alte Mann nahm das Angebot an und setzte es in sein Herz. Er nahm dann ein Stück seines alten vernarbten Herzens und füllte damit die Wunde des jungen Mannes Herzen. Es passte nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder hatte. Der junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr perfekt, aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in sein Herz fliessen. Sie umarmten sich und gingen weg, Seite an Seite. 




Es war einmal eine Frau, die trug eine unglückliche Liebe in sich. Sie musste ständig an diesen Mann denken, der sie leider nicht wiederliebte. Ihr Herz tat so weh alleine bei dem Gedanken an ihn. Heiß und wund lag das Herz in ihrer Brust und manchmal klopfte es hart und schmerzvoll gegen die Rippen. Sie wünschte sich oft, nicht mehr solch ein Herz zu haben.

Eines Tages, als sie im Wald spazieren ging, um sich von ihrem Kummer etwas abzulenken, traf sie eine seltsame alte Frau. Diese war sonderbar gekleidet – wie aus einer früheren Zeit stammend. Die alte Frau begrüßte sie mit freundlicher Stimme. Es schien fast so, als ob sie die Frau kannte, so herzlich warm und teilnahmsvoll sah sie diese dabei an. Zögernd und etwas irritiert grüßte die Frau zurück.

„Warum siehst du denn so traurig aus?“ fragte die Alte. „Erzähl mir doch deinen Kummer, vielleicht kann ich dir helfen.“
– „Du kannst mir nicht helfen, niemand kann mir helfen!“ brach aus der Frau heraus. „Ach, wenn ich doch dieses Herz nicht mehr hätte!“
„Weißt du, was du dir da wünscht?“ fragte da die sonderbare alte Frau mahnend. „Du würdest keine Trauer und keinen Schmerz mehr empfinden, aber auch keine Freude und kein Glücksgefühl mehr.“
– „Welche Freude und welches Glücksgefühl?“ stieß die Frau geringschätzig und bitter hervor. „Warum sollte ich das jemals wieder empfinden?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, mein armseliges Herz hat mir immer nur Kummer bereitet. Ich möchte endlich wieder Ruhe und Frieden in mir spüren.“
„Wenn du willst, werde ich dir deinen Wunsch erfüllen“, sprach die seltsame Alte. „Aber bedenke es wohl: Dein Herz wird immer nur in ruhigem Gleichklang schlagen, es sind dir keine tiefen Gefühle mehr möglich.“
- „Dann erfülle mir meinen Wunsch, bitte! Je eher ich von meinem Herzen erlöst werde, desto besser ist es für mich.“
Ungeduldig und hoffnungsfroh sah die Frau die Alte an. Diese betrachtete sie gütig und sagte: „Ich schenke dir eine Feder und du geh heim, du wirst dann schon sehen, ob ich dir helfen konnte.“ Sie winkte der Frau zu, machte sich wieder auf den Weg und verschwand nach kurzer Zeit hinter der nächsten Wegbiegung. Langsam und nachdenklich ging die Frau nach Hause.

Es schien immer noch alles wie sonst zu sein. Ihr Herz schlug wie vorher. Wenigstens konnte sie keinen Unterschied feststellen. Als sie das Dorf erreichte, begegnete sie dem Mann, der diese Herzensqualen bei ihr verursacht hatte. Aber was war das? Sie konnte ihn ruhig ansehen und gleichmütig an ihm vorüber gehen, ohne dass ihr Herz schneller und lauter klopfte und ohne dass es sich vor Schmerz zusammenkrampfte wie sonst. Sie empfand nur noch ein leichtes, kleines Bedauern. Staunend stellte sie fest, dass ihr Herz ruhig und gleichmäßig schlug. Nichts tat mehr weh. Wie schön. Eine leise Freude stieg in ihr auf, als ihr bewusst wurde, dass diese sonderbare alte Frau wirklich ihr Versprechen wahr gemacht hatte. Auch in den nächsten Tagen schlug ihr Herz gleichmäßig und ruhig, und die junge Frau war froh darüber. Es war so schön, mit freiem unbelastetem Herzen durchs Leben gehen zu können. Große Freude konnte sie ja nicht mehr empfinden. Aber das machte ihr nichts aus. „Es ist gut so“, dachte sie oft, „endlich bin ich von meinem Herzen erlöst.“ Wenn sie ein verliebtes Paar sah, das glücklich Zärtlichkeiten austauschte, tat ihr das nicht mehr weh. Sie sah sogar etwas verständnislos auf die beiden, konnte ihre Gefühle nicht nachempfinden. Sie war ja auch noch nie wiedergeliebt worden, hatte Liebe nur als etwas Schmerzvolles erfahren. Da war es doch viel schöner, mit ruhiger Gleichmut und Gelassenheit den Liebespaaren zusehen zu können. Nur ab und zu, wenn sie Kindern versunken in ihrem Spiel zusah, wie lebensfroh und glücklich sie dabei waren, zog leise Wehmut in ihr Herz. Denn dieses Gefühl kannte sie: das Glück der unbefangenen Kindheit, die tiefe Versunkenheit in ein Spiel und die reine Freude an den einfachsten Dingen. Diese Gefühle würde sie nie wieder erleben können. Denn sie würde immer nur ruhig und gleichmütig allem gegenüberstehen. Nach und nach kamen ihr Zweifel, ob ihre Entscheidung so gut und richtig war. Ja, sicher, es war schön, nicht mehr diese jämmerlichen Herzschmerzen ertragen zu müssen. Aber sie gab damit gleichzeitig auch die tiefe Freude an all dem auf, was es im Leben gab. Das kam ihr erst jetzt richtig zum Bewusstsein. Was sollte sie nur tun, sollte sie die Feder wegwerfen? Jetzt war es zu spät. Sie hatte die alte Frau darum gebeten, und ihr Wunsch war erfüllt worden. In den Nächten konnte sie jetzt nicht mehr richtig schlafen, weil sie ständig daran dachte, welchen riesengroßen Fehler sie gemacht hatte. Und tagsüber ging es ihr auch nicht mehr aus dem Sinn.

Da ging sie eines Tages wieder im Wald spazieren, um auf andere Gedanken zu kommen. Tief versunken in ihren Überlegungen merkte sie nicht, wie plötzlich wieder die alte Frau vor ihr stand. Erst als diese sie ansprach, sah sie auf.
„Was hast du denn für tiefschürfende Gedanken, dass du nicht einmal siehst, wer des Weges kommt?“ fragte die sonderbare Alte lächelnd.
- „Ach, weißt du“, sagte da die Frau mit leiser Trauer in der Stimme, „ich bereue inzwischen, worum ich dich gebeten habe und möchte dir die Feder zurück geben. Diese hat mich um einige glückliche Momente meines Lebens gebracht. Auch wenn mein Herz oft sehr weh getan hat, so hat es mir doch auch manchmal Freude gebracht. Und diese Freude kann ich nicht mehr erleben, weil ich keine tiefen Gefühle mehr empfinden kann. Was soll ich nur tun?“
Die alte Frau lächelte fein. „Ich wusste, dass du nach einiger Zeit einsehen würdest, dass es wichtig ist, Gefühle zu haben. Auch wenn dir dein Herz manchmal weh tut – du kannst deinen Gefühlen nicht entfliehen. Du musst sie aushalten und an ihnen wachsen. Dann wirst du auch wieder Freude und tiefes Glück empfinden können. Ich weiß, dass du ein weiches Herz hast. Das ist manchmal schwer für dich, denn du kannst dadurch tief verletzt werden. Aber du kannst dadurch auch Gefühle viel tiefer und inniger empfinden als andere, die ihr Herz verhärtet haben.“
- „Ich weiß“, sagte die Frau traurig, „aber jetzt ist es zu spät. Wie gerne hätte mein Herz wieder zurück. Ich würde die tiefen Schmerzen ertragen, weil ich weiß, dass ich auch irgendwann wieder Glück empfinden kann.“
Die Alte kam auf sie zu und streichelte mit der Feder ihre Wange. „Du bekommst dein Herz wieder zurück, so, wie du es dir wünscht. Ich habe es dir nur genommen, um dir zu zeigen, wie wichtig es ist, Gefühle empfinden zu können. Leb wohl, und gehe sorgsam mit deinem Herzen um – und auch mit den Herzen der anderen; denn jeder von uns hat so ein Herz, auch wenn es im Laufe seines Lebens gegen andere verhärtet hat.“ Sprach`s – und verschwand.

Die junge Frau wusste im ersten Moment gar nicht, wie ihr geschah. Sie glaubte, gerade geträumt zu haben und ging wieder nach Hause. Doch was war das? Plötzlich hörte sie die Vögel in den Bäumen zwitschern und sah die Sonne strahlender am Himmel stehen. Die Blumen am Wegrand schienen viel bunter zu sein, und das Blau des Himmels erschien ihr leuchtender denn je. Ihr Herz begann stürmisch zu klopfen, so froh wurde ihr ums Herz. Da wusste sie, dass sie nicht geträumt hatte. Als sie das Dorf erreichte, begegnete ihr der Mann der ihr Herzensqualen verursacht hatte. Er sah erstaunt auf die Frau, die so froh und heiter des Weges ging. Die Frau grüßte ihn freundlich. Wohl klopfte ihr Herz immer noch unruhig und ein bisschen weh in ihrer Brust, aber das war nichts im Vergleich zu der Freude, die sie überflutete, weil sie wusste, dass sie wieder alle Gefühle empfinden konnte, die es gab: Trauer, Wehmut, Schmerz, aber auch Freude, Glück und ... Liebe.
Und niemals wieder vergaß sie die Worte der alten Frau, die ihr gesagt hatte:
„... gehe sorgsam mit deinem Herzen um – und auch mit den Herzen der anderen; denn jeder von uns hat ein Herz, auch wenn er es im Laufe seines Lebens gegen andere verhärtet hat ...“ und sie begann, die Feder zu lieben…

Fortseztung folgt I LOVE YOU

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